BDC-Aktien ... unnötiges Risiko oder lukrative Beimischung fürs Dividenden-Portfolio?

Was sind BDCs?

Die sog. "Business Development Companies" (BDCs) gibt es nur in den USA. Hierbei handelt es sich um börsennotierte Finanzinstitute, die in kleinere bis mittelgroße Unternehmen investieren, die selbst nicht börsennotiert sind.

Der Hintergrund ist folgender: Häufig können sich kleinere Unternehmen in den USA nicht über Banken finanzieren. Für uns in Europa kaum vorstellbar ... aber die dortigen Banken bieten diese Leistung oftmals nicht an. Da kleine Unternehmen üblicherweise nicht börsennotiert sind, scheidet die Ausgabe von Anleihen ebenfalls aus. Wie also sollen sich diese Unternehmen finanzieren? Genau hier kommen BDCs ins Spiel.

Eine Business Development Company stellt diesen kleineren Unternehmen bzw. Start-Ups Kapital zur Verfügung. Das erfolgt entweder in Form von Eigenkapital, die BDC wird also Miteigentümerin am Unternehmen, oder in Form von Fremdkapital. Da diese kleineren Unternehmen bzw. Start-Ups über kein Kreditrating verfügen, müssen diese notgedrungen höhere Finanzierungskosten akzeptieren.

Analogie zu REITs:

Ähnlich wie bei REITs, gibt es auch bei BDCs die Möglichkeit, eine Freistellung von der Steuer auf das sog. "Taxable Income", also den steuerrelevanten Gewinn, zu erreichen. Hierzu müssen allerdings mindestens 90 % dieser Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Dies führt dann logischerweise zu einem eher begrenzten Kurspotenzial bei den Aktien der BDCs, gleichzeitig aber zu hohen Dividendenrenditen. 8% oder gar 10% sind hier keine Seltenheit.

Einsatzmöglichkeit von BDCs:

Die dem ein oder anderen von Youtube vielleicht bekannten InvestmentFellows verwenden BDCs zur Bemischung, haben jedoch den BDC-Anteil auf 7% des Gesamtportfolios gedeckelt, da das Risiko doch hoch ist.

Sie pushen nach eigener Aussage mit BDCs die Dividende Ihres Depots, da sich oft mit Sonderdividenden Ausschüttungen von insgesamt 10% pro Jahr bei BDCs ergeben.

Meine Überlegungen:

Wenn man sich das Geschäftsmodell und die Ausschüttungshöhe der Dividenden vor Augen führt, dürfte klar sein, dass mit einem solchen Investment nicht geringe Risiken eingegangen werden. Auch bei als solide betrachteten BDCs beträgt das Kreditrating oft nur BBB-. Deswegen lautet für mich die Devise entweder

a) die Investition in BDCs ganz bleiben zu lassen oder

b) BDCs mit einem extrem niedrigen %-Satz von z.B. 5% meinem Dividenden-Depot beizumischen.

(Bezüglich des Ratings von BBB- habe ich euch eine interessante Website verlinkt, aus der ihr die Ratings und den Investment Grade erkennen könnt; so solltet ihr die Risiken besser einschätzen können:

https://www.bondguide.de/grundlagen/rating-und-ratingagenturen/)