Behavioral Finance - was wir als Anleger falsch machen und wie wir es vermeiden können

Heute stolperte ich über einen Artikel im Handelsblatt der die sog. Behavioral Finance an der Börse zum Thema hatte. Ich habe euch diesen wie immer unter Quellen verlinkt. Der für mich wesentliche Passus, auf den ich eingehen möchte ist folgender:

"Anleger haben eine große Abneigung, Buchverluste zu realisieren. Aktien, die im Wert gefallen sind, werden in der Hoffnung auf zukünftige Wertsteigerungen zu lange gehalten. Steigt eine Aktie hingegen, werden Gewinne zu schnell realisiert – aus Angst, den Gewinn wieder einzubüßen." 

Ich glaube, das kennt jeder von uns. Wie könnte man nun diesem Dilemma entkommen?

Eine interessante Lösung hierfür könnte etwas sein, was sich für euch auf den ersten Blick sehr seltsam anhören wird.

"Buy and hold forever"

Ich bin zweifach auf diesen Ansatz gestoßen. Einmal durch den in New York lebenden Journalisten Tim Schäfer, der dies ganz extrem betreibt.

Zweitens aus eigener fast 30-jähriger Erfahrung: Es besteht nach wie vor ein Depot, welches ich aus steuerlichen Gründen 2008 fertiggestellt hatte und dann im Wesentlichen nicht mehr angerührt habe ... und was soll ich sagen ... dies ist mir außerordentlich gut bekommen.

Darin befinden sich z.B. Aktien von Loreal mit 500% plus und Microsoft-Aktien mit fast 1.000% plus (967% im Februar 2024).

Mit der schlechtesten Aktie im Depot musste ich einen Verlust von 50% hinnehmen, da ich als Aktionär "Opfer" eines sogenannten squeeze-outs wurde. Da wird man als Aktionär quasi aus einer Aktie herausgedrängt und bekommt obwohl man es gar nicht will nur eine Abfindung dafür. Ein solcher squeeze out kommt glücklicherweise sehr sehr selten vor.

Und das ist genau der Gag am Buy und hold forever und auch bei Tim Schäfer sehr gut zu beobachten. Die teilweise extremen Kursraketen in seinem Depot gleichen die Depotleichen bzw. Verlustpositionen mehr als aus und sorgen insgesamt für eine sehr ordentliche Performance.

 

Einige werden nun sagen sie machen es cleverer. Sie betreiben buy and hold and check und hätten auf diesem Wege die Microsoft Aktie auch behalten. Dies halte ich für extrem unwahrscheinlich, da es etliche Jahre gab (insbesondere unter Steve Ballmer als CEO), wo es bei Microsoft überhaupt nicht lief und man sich über kurz oder lang entnervt von der Aktie getrennt hätte. Ob dann ein späterer Einstieg wieder rechtzeitig oder überhaupt gelungen wäre, ist äußerst fraglich.

 

Quellen:

https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/geldanlage-was-anleger-falsch-machen-wenn-die-kurse-fallen/100007572.html

https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/deutscher-finanz-professor-verraet-so-verdiene-ich-mit-aktien-viel-geld-20349655.html

 

Zum Blogartikel passendes Video vom 22.02.2024 mit Tim Schäfer interviewt von Richie von der Börse Stuttgart:

https://youtu.be/4aeQgRqz654?si=TwGld5fC2aJEZUCA

 

 

 

 

 

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