Warum der Kryptomarkt nervt

Nervensäge Krypto vs. Langweiler Aktie: Warum euch Bitcoin & Krypto mehr stresst

 

Viele von euch kennen das Gefühl: Obwohl der Kryptomarkt potenziell höhere Renditen bietet, ist er emotional und psychologisch viel anstrengender als der traditionelle Aktienmarkt.

Es liegt nicht an euch – es liegt an der Marktmechanik.

 

1. Das Dilemma der Zeitachse: Boom & Bust

Die Wahrheit: Aktien steigen tendenziell in den meisten Jahren, weil Unternehmen wachsen und Gewinne reinvestieren.

Der Kryptomarkt hingegen wird von

massiven, kurzen "Booms" (den parabolischen Rallyes)

und

langen, zähen "Busts" (Bärenmärkten und Seitwärtsbewegungen)

dominiert.

 

Ihr habt den Eindruck, dass Krypto die meiste Zeit nicht steigt? Das stimmt, weil die Konsolidierungsphasen (das "Nichts-Tun" des Marktes) oft über ein bis zwei Jahre andauern, während die explosiven Anstiege nur wenige Monate dauern.

Diese langen Durststrecken sind die eigentliche Nervensäge. Das ist das, was euch so mürbe macht. (Ich habe dies übrigens auch schon am Aktienmarkt erlebt. Die Crashs 2000 und 2008 sind mir hier noch in "guter" Erinnerung.)

 

2. Die Macht der Volatilität (und des 24/7-Handels)

Ein weiterer Hauptstressfaktor ist die Geschwindigkeit und Intensität der Kursschwankungen:

🎢 Volatilitätsunterschied

Aktien bewegen sich meist im niedrigen einstelligen Prozentbereich pro Tag. Im Krypto-Raum sind 10 % bis 20 % Bewegungen an einem Tag keine Seltenheit. Euer Gehirn kann solche extremen, schnellen Wertveränderungen kaum verarbeiten. Sie verstärken die psychologischen Effekte von Gier (Kaufen, wenn es zu hoch ist) und Panik (Verkaufen, wenn es zu tief ist) exponentiell.

⏰ Die "Always-On"-Falle

Aktienmärkte haben Schlusszeiten. Das gibt euch eine Pause. Kryptowährungen handeln 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Das suggeriert unterschwellig, ihr müsstet ständig erreichbar sein, was zu übermäßiger Kontrolle und mentaler Erschöpfung führt.

 

3. Kein "Anker": Spekulation statt Fundamentaldaten

Aktien haben einen intrinsischen Wert, der auf Unternehmensergebnissen, Cashflows und Vermögenswerten beruht. Bei Kryptowährungen fehlt dieser Anker.

 * Der Preis wird überwiegend von Glauben, Spekulation und der kollektiven Psychologie (Hype und FOMO) bestimmt.

 * Euch fehlen die rationalen Fundamentaldaten, um einen fairen Wert zu bestimmen, was die Preisbildung unberechenbarer macht.

 

Fazit:

Der Kryptomarkt nervt, weil er in kurzen, intensiven Schüben wächst, während die langen, zermürbenden Phasen der Konsolidierung psychologisch extrem schwer auszuhalten sind.

 

Mögliche Lösungen:

 * Zeithorizont verlängern: Akzeptiert, dass Krypto zyklisch ist. Blickt nicht auf Quartale, sondern auf mehrere Jahre.

 * DCA (Dollar-Cost Averaging): Investiert regelmäßig feste Beträge, um die Emotionen der Volatilität zu dämpfen.

 * Wenn ihr ständig nervös Kurse checkt, ist eure Position wahrscheinlich zu groß. Reduziert die Größe eures Krypto-Anteils, bis ihr wieder ruhig schlafen könnt. 

 

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