
Kryptowährungen sind in der Vielzahl eigentlich mehr Software als Währungen.
(Man kann die einzelnen Kryptowährungen auch so ähnlich wie Softwareunternehmen sehen, in die man investieren kann).
Je mehr ich über einzelne Kryptoprojekte lese, umso deutlicher wird dies für mich. Bei den meisten (mal von meme coins abgesehen) gibt es ja klar umrissene Anwendungsgebiete oder Zielsetzungen.
Bei den Web 3.0-Kryptowährungen geht es z.B. darum perspektivisch eine dezentrale und serverlose Weblandschaft auf Blockchain und peer-to-peer Technologie zu schaffen. Momentan läuft ja der bedeutende Teil des Internets und die wesentlichen Anwendungen auf einer begrenzten Anzahl von Servern, die von wenigen (uns allen bekannten) Unternehmen kontrolliert werden.
Im DeFi-Bereich geht es darum, Netzwerke zu schaffen, die möglichst viele Finanztransaktionen möglichst sicher, schnell und kostengünstig abwickeln können.
Deswegen kann ich auch die Pauschalaussage "Kryptowährungen sind wertlos und nur Zockerei bzw. es handelt sich um eine reine Spekulationsblase" nicht teilen.
Vielmehr ist es doch so, als könnte man über Kryptowährungen in aufstrebende Unternehmen (eigentlich wie an der Börse nur zu einem deutlich früheren Zeitpunkt bzw. Entwicklungsstadium des Unternehmens) investieren.
Dabei muss ich wie an der Börse die einzelnen "Unternehmen" und deren Situation möglichst gut einschätzen. Im Defi-Bereich wird die Frage interessant sein, ob Ethereum (ETH) seine Nr. 1 Position wird halten können oder weiter Marktanteile an Wettbewerber wie Avalanche (AVAX), Solana (SOL), Fantom (FTM) usw. verlieren wird.
Update 4/23:
Interessant ist, was der Krypto-Experte Dr. Sven Hildebrandt zu allen Krypto-Projekten außer Bitcoin heute ausführte. Dies deckt sich genau mit meiner Einschätzung, die ich vor ca. einem Jahr in obigen Blogartikel zum Ausdruck gebracht habe.
"Also würdest du BTC von anderen Coins und Token trennen? Ja, ich sehe Bitcoin als etwas komplett Eigenständiges, weil es in der Art und Weise, wie es genutzt wird, wer dahinter steht oder eben nicht dahinter steht, mit den ganzen anderen Kryptoprojekten einfach nicht vergleichbar ist. Ich halte extrem viel von Bitcoin, aber ich kann auch anderen Projekten etwas abgewinnen.
Nur sind diese Tokens vermutlich wie Unternehmensbeteiligungen zu betrachten. Genau genommen als Frühphaseninvestments – mit allen Chancen, aber auch mit allen dazu gehörenden Risiken. Ich gehe davon aus, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Projekte erfolgreich sein wird."
Quellen:
https://de.beincrypto.com/du-kannst-bitcoin-nicht-aufhalten-das-geht-nicht-sven-hildebrandt/
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