Gerade wir Deutschen haben leider große Vorbehalte gegenüber Aktien. Unsere favorisierten Investments sind Immobilien, Lebensversicherungen, Bausparverträge und festverzinsliche Anlagen.
Doch warum ist das so? Nun … wir lieben die Sicherheit. Ein Thema darf man beim Aktienmarkt nicht verschweigen: Wir müssen es schon schaffen, mit den Schwankungen, die mitunter heftig sein können, umzugehen. Nur dann können wir wirklich an der Börse erfolgreich sein. Dann aber werden wir die oben erwähnten anderen Anlagen weit hinter uns lassen.
Aber hier habe ich einen psychologischen Trick für uns parat: Sie werden bei der Aktienauswahl nachfolgend sehen, dass ich dort gerne auch auf Dividenden-Aristokraten bzw. Aktien, die diesen sehr nahe kommen, setze. Bei Dividenden-Aristokraten handelt es sich um Dividendenaktien, die sehr lange und sehr kontinuierlich Dividenden ausschütten und diese Dividenden im Lauf der Jahre immer weiter erhöhen.
Dies hat den Vorteil, dass gerade bei fallenden Börsenkursen und Ihrem Depot, das ins Minus rutscht, Sie sehen werden, dass die Dividenden weiterfließen. Dies hat eine unglaublich beruhigende Wirkung.
Teilweise werden einzelne Dividenden in diesen Phasen sogar erhöht, wenn die Geschäftsentwicklung des Unternehmens besser ist, als es uns das aktuelle Börsenumfeld vermuten lässt. Das Gute ist, dass die Dividendensteigerungen bei unseren Qualitätsunternehmen meist fundamental hinterlegt sind,
d. h. die Gewinne des erhöhenden Unternehmens weiter gestiegen sind und entsprechend die Dividenden erhöht wurden.
Wenn nun die Börsenkurse insgesamt an Wert verlieren aufgrund Nervosität an den Märkten, aktueller Ereignisse oder sogar Panik der Anleger und Sie auf der anderen Seite sehen, dass bei den betroffenen Depottiteln fundamental die Umsätze und Gewinne sogar gestiegen sind, dann tut sich eine Schere auf zwischen dem Börsenkurs und dem fundamentalen Wert, den die Aktie eigentlich haben müsste.
Aus meiner über 25-jährigen Erfahrung weiß ich, dass sich diese Schere früher oder später schließen wird … Sie brauchen hierzu nur die Geduld, das abzuwarten.
Dies kann manchmal ein quälend langer Prozess sein. Aber gerade die laufenden Einkünfte aus Dividenden, die Sie als Ersatz für eine Zinsanlage sehen können, wird Sie hierfür entschädigen. Wenn Sie dann noch die Geduld mitbringen, das Schließen der Schere abzuwarten, werden Sie dafür reichlich belohnt.
Ein praktisches Beispiel von meiner Seite: Ich bin schon sehr lange Wal-Mart-Aktionär. Hier habe ich meine Dividenden kassiert und entnervt zugesehen, wie der Kurs jahrelang seitwärts lief. Hätte ich nicht gesehen, dass in diesem Zeitraum kontinuierlich die Umsätze und Gewinne von Wal-Mart gesteigert werden konnten, hätte ich wahrscheinlich entnervt die Reißleine gezogen und verkauft. So habe ich aber das Unternehmen weiter gehalten … und siehe da … nach etlichen Jahren des Seitwärtslaufens verdoppelte sich in relativ kurzer Zeit die Wal Mart-Aktie.
Obwohl das sicher nicht mein bestes Investment war, liegt die Aktie nunmehr im April 2022 mit 249% im Plus und ich konnte zusätzlich über all die Jahre die vierteljährlichen Dividendenzahlungen vereinnahmen.
PRAXISTIPP DES AUTORS: In einer Phase, in der das Depot immer weiter abrutscht und immer höhere Buchverluste auflaufen, fokussieren Sie sich bitte mehr auf die Dividendenströme, die Ihnen aktuell zufließen und vergleichen diese mit den Dividenden, die Ihnen in den Vorjahren zuflossen. Wenn Sie sehen, dass diese gleich bleiben oder steigen und dies sogar mit steigenden Gewinnen der Unternehmen einhergeht, dann werden Sie die Situation sehr viel ruhiger ertragen können.
Suchen Sie einen neuen Aktienbroker bzw. ein Zweitdepot? Vielleicht helfen Ihnen meine Erfahrungsberichte:
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