Das große ODER und warum ich ihm nichts abgewinnen kann …
Immer wieder beobachte ich mit einer gewissen Verwunderung, teilweise amüsiert, teilweise genervt, dogmatische Grabenkämpfe um das große ODER.
Die ETF-Jünger führen aus, dass Einzelaktien böse sind und man zu 100% ausschließlich nur ETFs haben darf.
Die Einzelaktionäre kontern, dass diese Aussagen nur auf mangelndem Wissen und Know-how beruhen, und die dies äußern einfach nicht das Zeug dazu haben, ein solides Einzelwertdepot zu managen.
Dann gibt es die Dividenden-Enthusiasten, die ausschließlich auf Dividendenaktien setzen und die bösen Growth-Aktien, die keine Dividende zahlen, verdammen.
Die Growth-Investoren machen sich lustig über die Dividendenfans oder Valueinvestoren, die die Amazons, Metas und Alphabets dieser Welt verpasst haben
Und so weiter und so weiter …. Ihr seht schon, dass ich meine Aufzählung nahezu unendlich fortsetzen könnte.
Allen möchte ich zurufen: "Macht euch endlich locker und vergesst das große ODER!”
Es zwingt uns doch niemand, uns sklavisch auf einen Bereich festzulegen.
Wäre es nicht viel cleverer, aus allen vorhandenen Optionen -je nach Kenntnisstand natürlich- die besten auszuwählen.
Ich führe dementsprechend einzelne Depots, die jeweils einen anderen Schwerpunkt haben.
Dabei gibt es ein Einzelwert-Depot mit 20 Titeln, also Einzelaktien, die sowohl Growth-Marktführer aus dem Technologiebereich als auch Dividendenperlen in Form von Dividenden-Aristokraten enthalten.
Dann führe ich ein ETF Depot, in dem ich in einem Teil global inklusive Emerging Markets a' la Welt-AG anlege, im anderen Teil setze ich meine sog. “amerikanische Wette” um. (Lest hierzu gerne meine Blogartikel Die Welt AG und Die amerikanische Wette.)
Insgesamt ist für viele sicher auch eine Core-Satellite-Strategie sinnvoll, wo sie im Kern die Anlagestrategie, die ihnen am meisten liegt platzieren, sich aber anderer Möglichkeiten nicht berauben und diese mittels der Satelliten eben mit entsprechend weniger Geld abbilden.
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